Die Verhütung mit der symptothermalen Methode erreicht in der reinen Methodensicherheit einen Pearl Index von unter 1 und kommt damit sehr nahe an die Sicherheit der Pille heran – und das ohne Hormone oder andere Eingriffe in der Körper. Allerdings hat die Methode einen Schwachpunkt: Diese Sicherheit wird nur erreicht, wenn man in der fruchtbaren Zeit eben enthaltsam (!!!) lebt. Ansonsten gilt für diese Zeit natürlich die Sicherheit der jeweils gewählten Verhütungsmethode. Und wenn in der höchstfruchtbaren Zeit das Kondom reißt oder das Diaphragma verrutscht, birgt das natürlich das Risiko einer Schwangerschaft. Kombiniert mit dieser Problematik gelangt die symptothermale Verhütung zu einer Gebrauchssicherheit von 2,3, wobei fast alle ungewollten Schwangerschaften auf Sex während der fruchtbaren Phase zurückzuführen sind. Bei besonders kurzen oder unregelmäßigen Zyklen stellt auch der Zyklusanfang ein Risiko dar – wer sich da unsicher fühlt, kann aber auch hier zusätzlich verhüten.
Übrigens, nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel kann es eine Weile dauern, bis sich der natürliche Zyklus wieder eingespielt hat. In dieser Zeit kann es schon einmal vorkommen, dass man Zyklen ohne Eisprung hat oder besonders kurze oder lange Zyklen. Das ist kein Grund direkt an der Methode zu verzweifeln! Gebt eurem Körper ein wenig Zeit und es wird sich alles wieder einpendeln…
Fazit: Jeder kann selbst entscheiden, wie sicher er die symptothermale Verhütung gestalten möchte. Eine sehr gewissenhafte Auswertung der Temperatur und Schleimqualität unter Beachtung aller Störfaktoren stellt die Grundlage für den Erfolgt der Methode dar. Wenn man in den fruchtbaren Phasen – und in allen Zweifelsfällen! – enthaltsam lebt, ist eine Schwangerschaft nahezu unmöglich. Da man in den meisten Fällen aber nicht auf Sex während der fruchtbaren Tage verzichten möchte, kann man auch hier in diesem begrenzten Zeitraum durch doppelten und dreifachen Boden mithilfe der Kombination verschiedener Verhütungsmittel (z.B. Diaphragma, Verhütungsgel, Kondom, Koitus interruptus…) die Sicherheit erhöhen!
Ein bisschen mehr Hintergrundwissen und Studien in diesem Zusammenhang findet ihr zum Beispiel in den folgenden zwei Artikeln… Reinlesen empfohlen!
Frank-Herrmann, P., & Freundl, G. (2007). So sicher wie die Pille ? gynäkologie + geburtshilfe, 2.
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