Eins vorweg: Dieser Vibrator ist einer meiner Überraschungsfavoriten aus vielen, vielen Testobjekten der letzten Monate. Die Marke Svakom war mir bereits bekannt, allerdings von ihrem etwas ungewöhnlichen Kamera-Vibrator Siime, der wohl einer ihrer ersten Produkte war. Der Hersteller existiert erst seit 2006 und produziert seitdem edle und ansprechende Vibratoren, die oft ein gewisses Extra haben: Von eingebauten Kameras, über Wärmefunktion bis hin zu einem variablen Vibrationsprogramm ist alles dabei. Auch wenn ich den kuriosen Kamera-Vibrator heute nicht für euch teste, möchte ich euch von meinem Erfahrungen mit dem Leo von Svakom berichten – eines ihrer schlichten Modelle, das durch einen kraftvollen Akku überzeugt.
Kurz und knapp – Der Leo Long Lasting Vibrator von Svakom
- Name: Leo
- Hersteller: Svakom
- Typ: klassischer, schlichter Vibrator
- Preis: UVP 121 Euro
- Material: Silikon
- Größe: 21 cm Länge, davon ca. 13 cm einführbar; Durchmesser 3,8 cm
- Farben: violett, khaki, schwarz
- Verarbeitung/Geruch: hochwertige, nahtlose Verarbeitung; auffällig ist das massive Gewicht in der Spitze des Leo
- Verpackung: Die Umverpackung ist weiß mit einer Abbildung des Vibrators. Hat man sie entfernt, findet man darunter einen stabilen, weißen Karton mit einem glänzenden Svakom-Aufdruck – schön zum Verschenken!
Tatsächlich ist es gar nicht so leicht, einen guten Vibrator zu finden, obwohl diese ja zu den absoluten Klassikern unter den Sextoys gehören. Heutzutage hat man die Auswahl aus vielen, optisch ansprechenden und hochwertig verarbeiteten Modellen. Aber leider ist eine ansprechende Optik noch kein ausreichender Indikator dafür, ob der Vibrator am Ende auch was taugt. Daher war ich mir auch nicht sicher, was ich bei dem Leo von Svakom erwarten durfte – denn was nützen hochwertiges Material und eine gute Verarbeitung, wenn die Vibrationen nicht übertragen werden? Klar gehört Svakom zu den Premiummarken und hat sich lustige Gimmicks wie den „Svakom Intelligent Mode“ ausgedacht, aber auch andere Premium Marken haben mich bereits enttäuscht. Wie sieht es mit Svakom aus?
Erster Eindruck…
Mein erster Eindruck vom Leo war gut, sehr gut sogar. Wie viele hochwertige Toys kommt auch der Leo in einer ansprechenden Verpackung. Unter einem schlichten, weißen Pappschuber auf dem der Vibrator abgebildet ist, verbirgt sich eine stabile Box mit einem glänzenden Svakom-Aufdruck. Hier fehlt nur noch eine üppige Schleife und man hat ein perfektes Geschenk – sofern sich der Leo als guter Vibrator herausstellt. Ich mag solche Verpackungen und denke, dass sie zu einem guten Gesamteindruck dazugehören. Gerade dann, wenn man sich in höheren Preiskategorien bewegt. Und mit 121 Euro UVP gehört der Leo sicher dazu.
In der Hand fällt einem direkt das massive Gewicht und der Schwerpunkt vom Leo in seiner Spitze auf. Grundsätzlich lässt das auf eine kräftige und intensive Vibration an der richtigen Stelle hoffen. Der Leo hat außerdem eine gute Größe. Die leichte Biegung ermöglicht eine schöne G-Punkt Stimulation, was durch die dickere Spitze noch einmal erleichtert wird. Mir gefällt auch, dass der Vibrator an seiner Basis nicht so dick ist. Dadurch kann man sich schön auf die innere Stimulation konzentrieren und einlassen. Das verarbeitete Silikon macht eine angenehme Oberfläche. Unter dieser Schicht ist der Leo hart, wodurch man einen guten Widerstand hat. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass bei hartem Material die Vibrationsübertragung manchmal scheitert. Ich bin gespannt!
Zu guter Letzt noch ein kleiner Kritikpunkt: Das Aufbewahrungstäschchen. Nicht nur, dass es in einem recht unansehnlichen Sand-Grauton kommt… es ist aus einem rauen, samtähnlichen Material. Gefällt mir nicht so gut, ist aber Geschmackssache und sicherlich ein verkraftbarer Kritikpunkt.
Das Besondere – Der gigantische Akku, turboschnell geladen.
Der Leo wird – wie die meisten Vibratoren heutzutage – über USB aufgeladen. Dennoch hat er etwas Besonderes an sich. Denn der gesamte Ladevorgang dauert nur etwa 2,5 Stunden und danach kann der Vibrator bis zu 48 Stunden am Stück genutzt werden – WOW! Ausprobiert habe ich das nicht, aber während meiner gesamten Testphase und der dazwischen liegenden Zeit konnte ich keine nachlassende Power feststellen. Dank des verbauten Akku mit einer Kapazität von 2200mAh liefert der Leo lange, lange, lange… lange Spaß. Zum Vergleich: Die Akkus der klassischen G5 Vibratoren von Fun Factory (z.B. der Tiger) haben eine Kapazität von 500mAh (hier nachzulesen). Das sind etwa 23 % von dem, was der Leo aufbringen kann. Gleichzeitig ist ihre Ladezeit etwa 3 mal so lang (6-8 Stunden). In diesem Punkt hat mich der Leo wirklich überzeugt. Jetzt muss das Teil nur noch Power haben…
Im Einsatz…
Yessss, es läuft! Ich ging eigentlich relativ erwartungsfrei an diesen Test heran, da ich schon das ein oder andere Mal ziemlich enttäuscht wurde. Aber diesmal hat sich der erste positive Eindruck bestätigt. Der Leo von Svakom hat nicht nur kraftvolle Vibrationen, sondern überträgt diese auch noch perfekt. Einige Vibratoren mit weichem Silikon verschlucken Teile der Vibrationen und in vielen Vibratoren aus härteren Materialien sind nur unzureichende Motoren verbaut, die nicht genügend Power haben. Der Leo hat aber einen schönen, powervollen Motor. Außerdem liegt dieser Motor in der Spitze des Vibrators, sodass die Vibrationen genau dort erzeugt werden, wo sie hin sollen – und auch einen Effekt haben! Man merkt die Vibrationen sehr deutlich und lokal am G-Punkt, was mir sehr gut gefällt. Dazu hat der Leo eine für mich perfekte Länge, sodass ich ihn bequem halten und bewegen kann. Wie ich auch bereits erwähnt habe, gefällt mir die schmalere Mittelstelle gut. Ich persönlich mag es nicht, wenn ein G-Punkt Vibrator zu dick ist. Das hindert mich eher daran, mich auf die innere Stimulation zu konzentrieren, da ich schon genug mit dem Umfang zu tun habe 🙂 Das hohe Gewicht in der Spitze unterstützt die Stimulation des G-Punktes, ganz ähnlich wie bei meinem geliebten njoy Pure Wand. Übrigens sind die Vibrationen intensiv genug, um den Leo auch mal zur äußeren Stimulation als Klitoris-Vibrator zu benutzen. So sollte einem nicht langweilig werden.
Ich denke an dieser Stelle ist auch mal ein Vergleich mit dem Gigi 2 angebracht. Dieser Vibrator ist auch zur G-Punkt Stimulation gedacht. Er ist vom Premium Hersteller Lelo, hat mich aber leider ziemlich enttäuscht. Genau die Kleinigkeiten, die den Gigi 2 auf dem Weg, ein guter Vibrator zu sein, scheitern lassen, macht der Leo von Svakom richtig. Zusammengefasst ist das Folgendes: Der Gigi 2 ist zu klein, weshalb man beim Benutzen keinen guten Hebel hat und es eher ein „Rumgefriemel“ ist. Außerdem ist er mit 80 Gramm viel zu leicht (im Vergleich: Der Leo wiegt 182 Gramm) und unterstützt die Bewegung dadurch nicht wirklich. Am Gewicht erkennt man auch, dass der Motor bzw. die Vibrationseinheit nicht besonders kraftvoll sein kann – und so ist es auch. All das, was ich mir von Gigi 2 damals gewünscht hatte, habe ich nun beim Leo bekommen.
Svakom Intelligent Mode – Eine schöne Abwechslung!
„Was soll das denn bringen“, habe ich gedacht, als ich vom Svakom Intelligent Mode gelesen hatte. Irgendwie muss man sich ja aber von der Konkurrenz abheben und so kommt es dazu, dass die Sextoy Hersteller immer wieder neue, manchmal auch sehr kuriose Ideen entwickeln. Beim Svakom Intelligent Mode handelt es sich im Prinzip um ein sehr langes und sehr variables Vibrationsprogramm, das einen beim Benutzen des Vibrators bis zum Orgasmus begleiten soll. Das Programm fängt langsam an und steigert sich kontinuierlich über einen Zeitraum von 4:40 Minuten, wobei es Rhythmus und Intensität wechselt. Übrigens haben alle Svakom Produkte diesen Intelligent Mode, der ganz einfach über die mittlere S-Taste aktiviert wird.
Normalerweise bin ich eine Power-Queen und bevorzuge kräftige Vibrationen, die entweder konstant oder pulsierend sind. Die vielen Vibrationsmodi der modernen Vibratoren – getreu dem Motto „höher, schneller, weiter“ – brauche ich eigentlich gar nicht. Dennoch ist dieser ganz besondere Svakom Intelligent Mode für den Leo eine echte Bereicherung, obwohl er langsam anfängt. Warum? Weil man den Leo durch seine Festigkeit und Form sehr gut auch als G-Punkt Dildo einsetzen kann, ähnlich wie den njoy Pure Wand. Die kraftvolle Vibration in der Spitze ist dann ein netter Nebeneffekt, der die Stimulation deutlich intensiviert. Beim Benutzen des Intelligent Mode kann man sich daher auf die manuelle Stimulation konzentrieren, die durch ein schönes und vielseitiges Vibrationsprogramm ohne großen Gewöhnungseffekt begleitet wird. So benutze ich ihn am liebsten!
Achtung, ungewöhnliche Bedienung…
Den Intelligent Mode vom Leo habe ich zuerst ausprobiert und mich auch direkt in ihn verliebt. Dennoch habe ich mich natürlich auch mit den anderen Programmen auseinandergesetzt – das gehört schließlich zu einem vollständigen Test dazu. Dabei hatte ich zunächst ein kleines Problem, denn es war mir nicht von Anfang an klar, wie der Vibrator zu steuern ist. Bedienungsanleitungen meide ich meist, aber diesmal war ein Blick notwendig. Und tatsächlich, der Leo von Svakom hat eine sehr ungewöhnliche Steuerung. Er ist der erste, mir bekannte Vibrator, der den Doppelklick nutzt! Mit einem einfachen Klick schaltet man zwischen der Vibrationsintensität hin und her. Ein Doppelklick wechselt zwischen den Programmen (übrigens 5 an der Zahl). Wenn man den Dreh mal raus hat, ist das eine wunderbare Möglichkeit zur Steuerung, ohne das Bedienelement zu kompliziert oder groß zu gestalten. Gefällt mir!
Fazit…
Tatsächlich hat mich der Leo von Svakom vollkommen überrascht und er ist einer der wenigen, klassischen Vibratoren, die ich bislang vorbehaltslos empfehlen kann. Verarbeitung und Material sind sehr hochwertig. Das Gewicht konzentriert sich auf die Spitze des Vibrators, wodurch die G-Punkt Stimulation erleichtert wird. Auch die Vibrationen sind kraftvoll und in der Spitze lokalisiert. Die Form ist für mich sehr gelungen, um ihn als G-Punkt Vibrator zu benutzen, da das Mittelstück etwas schmaler ist und so kein zu großer Umfang ablenkt. Durch den Svakom Intelligent Mode kann man den Leo ganz entspannt als gut geformten Dildo benutzen während er seine Vibrationen von alleine variiert und intensiviert. Außerdem überzeugt der Leo durch seine riesengroße Akkukapazität, die etwa vier mal so groß ist wie die vergleichbarer Vibratoren. Top!
Die Kurzzusammenfassung…
Erfahrungen PRO
- hochwertige Verarbeitung und gutes Material
- Gewichtsschwerpunkt in der Spitze erleichtert die innere Stimulation
- gute Form und Festigkeit zur Stimulation des G-Punkts
- Svakom Intelligent Mode ermöglicht eine entspannte und variable Stimulation, ohne die Programme wechseln zu müssen
Erfahrungen CONTRA
- eigentlich nichts – höchstens das Aufbewahrungstäschchen, was aber verkraftbar ist 🙂
Woher?… oder was sonst!
Ihr bekommt den Leo von Svakom bei Amorelie oder im Adultshop, wo er etwa 120 Euro kostet, allerdings ist er seit 2017 leider ein auslaufendes Modell. Übrigens, wer nicht auf Lila/Violett bei Vibratoren steht, kann auch zu einer klassischen und zeitlosen schwarzen Variante greifen.
Das gleiche Modell von Svakom gibt es übrigens auch mit zusätzlicher Wärmefunktion und nennt sich dann Leslie. Der Akku von Leslie hat die gleiche Kapazität und auch der Intelligent Mode ist hier vorhanden. Je nach Farbe gibt es Leslie auch für etwa 100 Euro. Ich habe ihn aber nur bei Vitamin6 und Amorelie gefunden.
Schauen wir doch mal ein bisschen weiter, was es ansonsten noch für ähnliche Produkte gibt, die qualitativ überzeugen. Ein Klassiker wäre hier der Mona 2 von Lelo, für den man aber mit 150 Euro auch ziemlich tief in die Tasche greifen muss. Deutlich weniger (etwa 50 Euro) zahlt man für den Moka von Picobong, der ein ebenso gut besprochener G-Punkt Vibrator ist und die typische, abgeflachte Spitze aufweist. Sehr schön ist auch der Prism V von L’Amourose oder – für Technik-und-App-Begeisterte – der We-Vibe Rave. Beide bekommt ihr als Leser von sintimate über diesen Link 20 % billiger bei Lovehoney, d.h. etwa für 100 Euro.
Vielen Dank an Zugeschnürt, die mir den Leo von Svakom für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
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