Viele denken bei der Empfängnisverhütung zunächst an die Anti-Baby-Pille als Verhütungsmittel Nummer eins, das aus meiner Erfahrung auch die meisten Frauenärzte – leider manchmal ohne umfassende Darstellung der Alternativen – verschreiben. Die meisten Frauen und Teenager verhüten mit der Pille… Sie ist einfach in ihrer Anwendung und man muss nur eine Tablette pro Tag nehmen und sich keine Sorgen mehr vor einer Schwangerschaft machen. Einfach ab zum Frauenarzt und schon hat man für ein paar Monate Ruhe. Klingt super! … Wirklich?

Hormonelle Verhütungsmitteln sind ein Eingriff in den körpereigenen Hormonhaushalt und können immer auch zu Nebenwirkungen führen: Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Haarausfall, Libidoverlust, Schlaganfall und noch viel, viel mehr. Das weiß man spätestens, wenn man schon mal in den Beipackzettel seiner Pille geschaut hat. Liest man sich die Nebenwirkungen genauer durch, muss man sich überlegen, ob man jeden Tag die Hormone zu sich nehmen möchte. Jede Frau reagiert anders auf die von außen zugeführten Hormone. Manche Frauen haben gar keine Probleme, andere wiederum finden einfach kein Präparat, mit dem sie sich wohl fühlen. Wenn man aber ein wenig die Erfahrungsberichte im Internet vergleicht, kann man wohl zusammenfassen, dass Pillen mit dem Gestagen Levonorgestrel im Schnitt seltener zu Nebenwirkungen führen. Aber das bleibt von Fall zu Fall unterschiedlich und im Endeffekt bleibt einem wahrscheinlich nichts übrig, als auszuprobieren.

Auch ist nicht neu, dass hormonelle Verhütungsmittel ein erhöhtes Thromboserisiko mit sich bringen. In letzter Zeit fand dieser Fakt verstärkt in den Medien Beachtung, besonders im Zusammenhang mit Namen neuartiger Präparate wie der YAZ oder Yasmin. Allerdings hatte die Pille in den letzten Jahren immer mehr Lifestyle-Anforderungen zu erfüllen. Es geht nicht mehr nur um Verhütung, sondern man wünscht sich zusätzlich schöne Haut, tolle Haare, keine Gewichtszunahme…. Dieses Konzept wird zum Teil durch nette Internetseiten oder bunte Flyer an junge Mädchen weitergeleitet. Pillen mit diesen positiven Nebeneffekten wirken allerdings mit Gestagenen neuerer Generation (z.B. Desogestrel, Drospirenon oder Chlormadinonacetat). Aber gerade diese stehen im Verdacht, zu einem höheren Thromboserisiko zu führen. Der Medien-Hype in diesem Zusammenhang hat aber vielleicht die eine oder andere Frau für die Verhütungsfrage sensibilisieren können.

Eine sehr interessante Seite in diesem Zusammenhang ist www.risiko-pille.de. Hier kann man einige Erfahrungsberichte über schwerwiegende Nebenwirkungen neuartiger Pillen lesen. Außerdem ist eine ausführliche Liste mit Wirkstoffen und Namen von Pillen vorhanden, die das Thromboserisiko der verschiedenen Präparate vergleicht (alles mit Quellen!). Auf jeden Fall interessant zu lesen!

Es gibt unzählige Präparate, von denen erst das richtige für einen selbst gefunden werden muss. Ich möchte euch ein wenig für die Frage der Verhütung sensibilisieren und zeigen, dass es sich lohnt, auch mal über Alternativen nachzudenken. Zu diesem Thema habe ich mir in den letzten Jahren ein umfangreiches Wissen über alle zur Verfügung stehenden Verhütungsmethoden angelesen und halte mich dahingehend auch immer auf dem Laufenden. Weder möchte ich bestimmte Methoden verherrlichen, noch andere schlecht reden. Ihr müsst für euch entscheiden, was richtig ist. Aber nur wer ausreichend informiert ist, kann von der gesamten Vielfalt an Mitteln profitieren. Und dafür seid ihr hier genau richtig.

Wie sieht es denn bei euch aus, wie verhütet ihr? Habt ihr auch schon einmal negative Erfahrungen mit der hormonellen Verhütung machen müssen? Wann habt ihr gemerkt, dass vielleicht die Pille für eure Beschwerden verantwortlich ist? Oder seid ihr von Anfang an zufrieden gewesen? Ich freue mich auf eure Erfahrungsberichte!

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