Endlich die Pille für den Mann?

by | Aug 25, 2013 | Hormonell

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Ja, die Pille für den Mann… schon lange beforscht, schon lange angekündigt, aber nie eingeführt. Warum? Kann das denn so schwer sein?

Die lange Forschungstradition der Pille für den Mann geht zunächst auf hormonelle Methoden zurück. Man hat versucht einen Weg zu finden, durch Hormone die Spermienproduktion (reversibel!) zu unterdrücken und so für eine zeitweise Unfruchtbarkeit der Männer zu sorgen. Allerdings ist dies wohl nicht so einfach wie bei den Frauen… Jegliche Erfolge schafften es nie bis zur Markteinführung, auch wenn die Wirkungstests erfolgreich waren. Jedoch klagten bis zu 10 % der Männer über Stimmungsschwankungen und ähnliches (bei Frauen ist das wohl in Ordnung?!), sodass es trotz der erfolgreich verhütenden Wirkung nicht ausreichte, um eine Markteinführung in die Wege zu leiten. Man muss dazu sagen, dass auch die Verabreichungsform noch nicht perfektioniert war. Die Pille für den Mann war bis dahin nämlich eher eine Spritze…

Seit einiger Zeit gibt es einen ganz neuen Forschungsansatz. Man versucht jetzt nicht mehr auf hormoneller Ebene in den Körper einzugreifen, sondern bei der Genregulation – sozusagen noch einen Schritt früher! Smith et al. (2012) haben ein Gen namens Katnal1 gefunden, das grundlegend für die Entwicklung der Spermien ist. Durch eine zeitweise Blockierung des Gens könnte die Spermienentwicklung unterbunden und eine verhütende Wirkung erreicht werden. Einen ähnlichen Ansatz haben Matzuk et al. (2012) verfolgt. Sie haben entdeckt, dass ein kleines Molekül namens JQ1 die Entwicklung der Spermien blockiert, solange es eingenommen wird. Wer sich für die Details interessiert, dem empfehle ich die Original-Artikel.

Bremner, W. J. (2012). Contraception for men: a breakthrough new approach. Cell, 150(4), 667–8. doi:10.1016/j.cell.2012.07.027

Matzuk, M. M., McKeown, M. R., Filippakopoulos, P., Li, Q., Ma, L., Agno, J. E., … Bradner, J. E. (2012). Small-molecule inhibition of BRDT for male contraception. Cell, 150(4), 673–84. doi:10.1016/j.cell.2012.06.045

Smith, L. B., Milne, L., Nelson, N., Eddie, S., Brown, P., Atanassova, N., … Peters, J. (2012). KATNAL1 regulation of sertoli cell microtubule dynamics is essential for spermiogenesis and male fertility. PLoS genetics, 8(5), e1002697. doi:10.1371/journal.pgen.1002697

Ich bin gespannt, wie sich die Forschung hier weiter entwickelt. Eine Pille für den Mann ohne Hormone wäre natürlich eine super Sache… Allerdings wird man wohl noch eine Weile darauf warten dürfen! Außerdem bleibt fraglich, ob die Männer wirklich bereit wären täglich an die Verhütung zu denken. Und ebenso, ob die Frauen bereit wären, die Schwangerschaftsverhütung aus der Hand zu geben! Wie seht ihr das?

Update April 2014: Eine interessante Entwicklung ist diesem Bereich ist auch das Vasalgel, an dem in letzter Zeit kräftig geforscht wird. Dabei handelt es sich um einen Kunststoff, der beim Mann in die Samenleiter gebracht wird. Spermien, die durch diesen Kunststoff hindurch laufen, werden derart verändert, dass sie keine Eizelle mehr befruchten können. Über ein Gegenmittel kann diese 10-jährige Langzeitverhütung sofort wieder aufgehoben werden. Alles ohne Hormone, ohne Nebenwirkungen und ohne tägliche Einnahme. Klingt fast zu perfekt!

Foto: wavebreakmedia / shutterstock.com

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