Wir reden die ganze Zeit über Hormone und ihre Wirkungsweise bei der Frau und, und, und… aber wie einige von euch vielleicht wissen, wird auch schon seit langer Zeit an der Pille für den Mann geforscht. Der ursprüngliche Ansatz war dabei ähnlich wie bei den Verhütungsmitteln für Frauen: Man hat versucht, hormonell in die männliche Fruchtbarkeit einzugreifen. Wie das funktioniert, erkläre ich hier kurz.

Ähnlich wie bei der Frau die Follikelreifung und der Eisprung vom Luteinisierenden und vom Follikelstimulierenden Hormon (LH und FSH) gesteuert werden, sind auch diese beiden Hormone für die Spermienproduktion zuständig. In den Hoden des Mannes befinden sich verschiedene Zelltypen. Die Leydig-Zellen sind für die Testosteronproduktion zuständig. Das Testosteron (übrigens auch in geringen Mengen bei Frauen vorhanden) führt zu einem männlichen Verhalten und Aussehen. Gleichzeitig wirkt es auf die Sertoli-Zellen in den Hoden, die die Spermien produzieren, wenn sie von FSH und Testosteron stimuliert werden. Außerdem setzen sie Inhibin frei, ein Hormon, das wiederum in negativer Rückkopplung den Hormonweg auf früheren Stufen unterbindet. In der Grafik ist dieser Prozess noch einmal etwas anschaulicher dargestellt.

Dieser Hormonzyklus war lange Zeit Ansatzpunkt für eine Verhütungsmethode für den Mann. Allerdings hat sich die Forschung in diese Richtung nicht wirklich bewährt. Inzwischen gibt es einen neuen Ansatz, der auf genetischer Ebene funktioniert. Mal sehen, wie lange ein Ergebnis noch auf sich warten lässt…

Glaub ihr, dass die Pille für den Mann Potenzial hat? Würdet ihr/euer Partner sie nehmen und würdet ihr darauf vertrauen? Oder sollte die Verhütung Frauensache bleiben?