Der Laid D.2 ist ein ganz besonderes Stück, denn Laid hat den D.2 als Dildo aus Silikon und *trommelwirbel* als Dildo aus Granit herausgebracht. Und genau um dieses Schmuckstück soll es heute gehen. Dildos aus Granit oder Stein sind nicht sehr weit verbreitet und immer auch ein Unikat, wobei die meisten von ihnen leider wenig spektakulär geformt sind. Daher hat mich der Laid D.2 besonders neugierig gemacht, denn die Form verspricht eine sehr solide G-Punkt Stimulation. Schauen wir doch mal, ob das stimmt.
Kurz und knapp – Der Laid D.2
- Name: D.2
- Hersteller: Laid
- Typ: G-Punkt Dildo
- Preis: 89,90 Euro
- Material: Granit
- Größe: 21cm lang, ca. 4.5cm Durchmesser am abgeflachten Ende
- Farben: der verwendete Granit ist sehr dunkel, fast schwarz und hat – typisch für Granit – kleine glänzende Stellen
- Verarbeitung: der Granit wurde perfekt in Szene gesetzt – glatt, nahtlos, mit perfekten Rundungen
- Verpackung: einfache Schachtel aus stabiler Pappe, sehr simpel, aber eine sehr passende Wahl zum verwendeten Naturmaterial
Erster Eindruck…
Der Laid D.2 kommt in seiner Granit-Version in einer ungewöhnlich simplen Verpackung. Ein schmaler, flacher Pappkarton, gerade mal so lang wie der Dildo selbst. Darin ein Schaumstoffkissen, in dem der Laid D.2 eingefasst ist. In Großbuchstaben auf dem Deckel steht D.2. Was für viele Toys keine besonders passende Verpackung wäre, ist für den D.2 aus Granit genau richtig. Das simplistische Design unterstreicht das genutzte Naturmaterial Granit – ein bunter Silikondildo würde nicht in diese Verpackung passen. Der schwere, glatte, tiefschwarze D.2 aus Granit mit seinen reflektierenden Einschlüssen hingegen harmoniert super mit dieser Verpackungswahl! Ich mag die Hipster-Verpackung.
Nimmt man den Laid D.2 dann erst einmal in die Hand, denkt man nur noch WOW. Wer ein Faible für schöne Dinge hat, wird sich diesem Effekt definitiv nicht entziehen können. Fast ein halbes Kilo bringt der D.2 auf die Waage und das in handwerklicher Perfektion. Und als ich ein bisschen tiefer in die Geschichte von Laid eingetaucht bin, wurde mir auch klar, warum dieser Dildo so ein Design-Wunder ist…
Sextoys aus Norwegen…
Laid ist im Rahmen einer Masterarbeit an der Oslo School of Architecture and Design in Norwegen ins Leben gerufen worden und hat 2010 die ersten Produkte auf den Markt gebracht (mehr dazu auf Wikipedia). Und diesen Designfokus sieht man ihren Produkten definitiv an.
Eine spannende Randnotiz, auf die ich während meiner Recherchen gestoßen bin: In Norwegen können Sextoys sogar vom Arzt verschrieben werden und werden dann vom Staat bezahlt. In ihrem Gesundheitssystem ist damit genau das angekommen, was ich schon lange versuche, hier an euch herauszutragen. Sextoys sind gut. Sextoys können das Sexleben bereichern, Depressionen entgegenwirken, die Gesundheit stärken und auch zur Partnerschaft beitragen – und auch auf diese Weise Glück und Zufriedenheit fördern. Das Land hat uns Einiges voraus! Hoffentlich fühlt sich mit diesen Informationen der ein oder andere noch mehr bestärkt in der Überlegung, sich ein Sextoy zuzulegen. Schaut gerne bei meinen Reviews vorbei!
Im Einsatz…
Den Laid D.2 muss man zu nehmen wissen. Wer keinerlei Erfahrung mit harten Dildos hat, für den ist das Gefühl sicher erst einmal ungewohnt, da man das harte Material auch stärker an den Beckenbodenknochen spüren kann. Aber – und jetzt das große Aber – dem wirkt die wunderbar geschwungene Form entgegen. Denn durch den auf die Anatomie des Beckenbodens angepassten Schwung, bewegt sich der Laid D.2 zielsicher Richtung G-Punkt. Das merkliche Gewicht unterstützt den D.2 dabei, an die richtige Stelle zu gleiten – wie auch beim njoy Pure Wand aus Edelstahl, der sogar über 700 Gramm auf die Waage bringt.
Ähnlich, wie ich gerne einen Analplug aus Glas als Ergänzung zu einem klassischen Plug aus Silikon empfehle, verhält es sich auch hier. Ein Dildo aus hartem Material ist eine wunderbare Ergänzung zu einem klassischen Dildo aus Silikon und hat seinen ganz eigenen Mehrwert. Eine so gezielte und intensive G-Punkt Stimulation ist mit einem weicheren Dildo aus Silikon kaum möglich. Zwar gibt es auch hier festere Varianten, aber für einen Dildo aus Silikon bin ich definitiv ein Verfechter der Dual-Density-Toys geworden – besonders denen von Vixen, die sich unglaublich realistisch anfühlen. Und für hartes Material greife ich am liebsten auf Edelstahl oder Granit zurück. Ein ganz genereller Tipp von mir: Investiert lieber in zwei/drei wirklich gute Dildos als in einen Haufen mittelwertiger Silikon- oder Plastikphalli. Tatsächlich konnte ich Dildos früher nicht besonders viel abgewinnen und war definitiv eher Fan von Vibratoren – bis ich ein paar wirklich gute Dildos in der Sammlung hatte. Spart euch also lieber ein paar Fehlkäufe, ihr tut euch damit einen Gefallen!
Der Laid D.2 ist auch für Temperaturspielchen geeignet. Zwar nimmt Granit Kälte und Wärme nicht so schnell an wie Edelstahl und damit beispielsweise der njoy Pure Wand, kann aber ohne Probleme mit kaltem oder warmem Wasser in seiner Temperatur angepasst werden. Das kann sowohl für einen Extra-Kick eingesetzt werden, aber auch, um ihn einfach auf eine angenehme Körpertemperatur zu bringen. Gleichzeitig ist das Material super hygienisch, leicht zu reinigen und gleitet super easy. Einzig das Gewicht kann bei einer längeren Anwendung den Arm müde machen – das nimmt man bei dem Effekt aber gerne in Kauf!
Wenn man den schönen Granitdildo nicht gerade für Bett-Spielereien im Einsatz hat, kann man sein Gewicht und seine wertige Verarbeitung auch für die Triggerpunkt-Massage zweckentfremden. Ein verspannter Muskel im Nacken? Für den D.2 kein Problem. Fußreflexzonenmassage! Der D.2 ist zur Stelle. Moderne Deko im Regal? Her damit.
Kanten, Rundungen – Alles dabei!
Der Laid ist auf den ersten Blick wie ein sehr klassischer G-Punkt Dildo geformt und erinnert an den LELO Ella oder den Pulsator Stronic G von Fun Factory, von dem ich euch bereits früher berichtet hatte. Wenn man aber genau hinsieht – und hinfühlt – erkennt man eine unglaubliche Diversität beim Laid D.2. Das flache Ende vom D.2 hat eine abgerundete Kante und eine eher flache Kante. Die andere Seite ist etwas dezenter mit Kanten ausgestattet. Da das recht schwierig zu ekrlären ist, habe ich mal versucht, es in Bildern festzuhalten.
Der Punkt dabei ist: Die verschiedenen Kanten, Rundungen und Spitzen machen den Dildo super flexibel und halten für jede Vorliebe und Stimmung etwas Spannendes bereit – außer, man kann grundsätzlich nichts mit Dildos aus hartem Material anfangen. Für mich ist ein harter und schwerer Dildo aber auf jeden Fall eine schöne Erweiterung für jede Toy-Schublade. Wie ich euch beim njoy Pure Wand schon berichtet hatte, können gerade harte Dildos für die G-Punkt-Stimulation genau die richtige Wahl sein und mal ein wirklich anderes Gefühl bereiten. Man braucht nur den richtigen Dildo, der einen guten Schwung hat!
Fazit…
Ich persönlich komme um den Laid D.2 aus Granit nicht drum herum. Ich mag schöne Objekte, und der Laid D.2 ist ein echter Hingucker und Handschmeichler. Klar, mit 89,90 Euro gehört er nicht zu den billigsten Dildos, aber man bekommt dafür nicht nur einen ungewöhnlich schönen G-Punkt Dildo, sondern auch ein echtes Unikat und Schmuckstück.
Es ist aber nicht nur die Optik! Die vielen verschiedenen Rundungen und Kanten machen den Laid D.2 gleichzeitig unglaublich flexibel für eine große Diversität an Vorlieben. Wer sich also mal in das Gebiet harte Dildos vorwagen möchte – meine Empfehlung für G-Punkt Stimulation – für den könnte der Laid D.2 eine gute Ergänzung in der Sammlung sein. Und mit dem Background von Norwegen – einem Land, in dem Sextoys ärztlich verordnet werden – fällt die Wahl des Laid D.2 noch leichter.
Die Kurzzusammenfassung…
Erfahrungen PRO
- hochwertig verarbeiteter Granit – ein echtes Unikat!
- viele verschiedene Rundungen und Kanten sorgen für Flexibilität im Einsatz
- Schwung und hartes Material besonders gut für die G-Punkt Stimulation
Erfahrungen CONTRA
- hartes Material kann anfangs ungewohnt sein
Woher?… oder was sonst!
Der Laid D.2 aus Granit ist ein sehr seltenes Stück und gar nicht so leicht zu bekommen. Die Shops, die ihn aktuell führen, habe ich euch unter dem Blogpost verlinkt. Ursprünglich war er auch mal in Silikon erhältlich. Diese Variante habe ich aber gar nicht mehr gefunden. Ich bin mir nicht sicher, ob der Laid D.2 nicht vielleicht sogar ein Auslaufmodell ist und nur noch in einer Restauflage (?) erhältlich. Man findet zumindest keine aktuellen Informationen mehr zum Hersteller… falls dies so sein sollte, dann wäre das echt super schade. Ich hoffe jeder, der einen haben will, kann einen der schönen Granit D.2 ergattern.
Manchmal findet man auch den Bruder des D.2, wenn man nach dem Laid sucht. Das wäre dann der Laid D.1, der preislich ähnlich liegt, aber etwas runder geformt ist und weniger Kanten-Optionen bietet. Eine schöne Alternative zum D.2 – insbesondere dann, wenn man weiß, dass man den verschiedenen Kanten nichts abgewinnen kann.
Ansonsten empfehle ich immer sehr gerne den njoy Pure Wand (das habt ihr vielleicht schon im Review hier mitbekommen), der ebenso unter die Kategorie geschwungener, harter, schwerer G-Punkt Dildo fällt und damit den gleichen Zweck wie der Laid D.2 erfüllt. Mit einem Preis um die 100 Euro ist er geringfügig teurer. Eine günstigere Variante daovn wäre der Key Comet von Jopen für knapp 60 Euro, der eine ähnliche Form wie der njoy hat. Es ist ein Dildo aus Glas, dessen Spitze mit Silikon überzogen ist. Meiner Meinung nach profitieren gerade schwere Dildos jedoch davon, auch aus einem entsprechenden Material gefertigt zu sein – ich würde daher eher die paar Euro mehr drauflegen. Es macht sie zu ganz besonderen Objekten.
Ein bisschen anders aber vielleicht trotzdem interessant ist der Stronic G von Fun Factory. Genau genommen handelt es sich hierbei um einen Pulsator, der verschiedene Stoßbewegungen durchführen kann. Für den G-Punkt ist das genau das Richtige. Mit knapp 170 Euro gehört er aber nicht zu den billigsten Toys. Schaut gerne bei meinem Review vom Stronic G vorbei.
Hab vielen Dank für den Testbericht!
War sehr gespannt, wie Du diesen Dildo findest, und es freut mich, dass Du ihn so magst!
Ich habe ein eher ambivalentes Verhältnis zu den Laid-Dildos; sie sind mir zu überambitioniert in ihrem verdrehten Willen zur Multifunktionalität. Die Asymmetrie macht zwar optisch was her, ist aber ansonsten unnötig bis störend, finde ich, denn man kann ja ganz einfach auch symmetrische Dildos drehen – das fühlt sich dann auch ulkig an und unbequem zu greifen sind sie dann i.d.R. auch.
Die mangelnde Ergonomie finde ich beim D.1 nicht schlimm, weil ich den Dildo insgesamt langweilig finde. Aber beim D.2 ist sie wirklich bedauerlich, weil diese längliche Kante ganz vorn nicht nur etwas Außergewöhnliches, sondern auch etwas sehr Leckeres ist. Nur, wenn ich sie optimal nutzen will, ragt der Griff nicht nach oben, zum Bauch hin, aus meiner Vagina, sondern zur Seite, was ich unnötig unbequem finde, zudem auch noch nach links, was mir als Rechtshänderin zusätzlich zu schaffen macht. Die Form des Griffes ist auch eher zum Abrutschen und/oder zum Verkrampfen, vor allem bei dem Gewicht. Vielleicht mache ich ja grundsätzlich etwas falsch, aber das Design finde ich insgesamt eher nicht so dolle.
Aber! Die G-Punkt-Stimulation mit der Kante ist schon deutlich anders als mit eher runden Toys, und die seitlichen Enden der Kante beziehen zudem die Seiten der Vagina (die Klitorisschenkel?) so schön mit ein. Und das finde ich dann doch toll an diesem Dildo! Weil die Kante ganz weit vorn ist, kann ich den D.2 sogar dann gewinnbringend nutzen, wenn ich meine Menstruationstasse drin habe.
Ich mag den D.2 also vor allem, weil es hinsichtlich der Kopfform nichts wirklich Vergleichbares gibt. Und ich stimme Dir natürlich absolut zu, was seine Schönheit und Einzigartigkeit betrifft! Insgesamt ziehe ich ihm aber viele andere Dildos vor, und wenn es grundsätzlich erst einmal darum gehen soll, ein festes Material am G-Punkt auszuprobieren, wäre meine erste Wahl eher ein Budget-freundlicher gut geschwungener Glasdildo – oder gleich zwei davon: eine halbwegs vergleichbare Kante, wenn auch nicht ganz so weit vorn, bietet z.B. der Icicles No. 57 von Pipedream und einen Pure Wand-Vorgeschmack kann man sich mit dem “Double-ended G-Spot Dildo“ aus der Sensual Glass-Reihe von Lovehoney holen oder mit dem “Glamour“ von Dream Toys (zuletzt gesehen online bei Gorgeous in Berlin).
So, das war jetzt ein langer Kommentar – aber wann hat man denn sonst die Möglichkeit, sich mit Spezis über Spezielles auszutauschen?! (O:
Hallo Leni,
mega gut, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Und gerne mehr davon – falls du noch andere Toys kennst, die ich getestet habe 🙂
Deine genannten Punkte kann ich alle gut nachvollziehen. Den Ergonomie-Punkt hatte ich nicht so stark empfunden wie du und die verschiedenen Seiten des Dildos fand ich eher positiv. Hier sieht man aber eben auch, wie verschiedenen Empfindungen, Körper und Geschmäcker sind. Und daher ist es super, dass du diesen ausführlichen Kommentar hier geschrieben hast. Ich versuche diese Diversität immer ein bisschen in meinen Reviews abzudecken, aber am Ende habe ich natürlich nur meine Erfahrungen. Danke daher für deinen Einblick!
Was ich aber auf jeden Fall herausgelesen habe, ist, dass du den D.2 vom Feeling her auch sehr magst – und damit sind wir auf jeden Fall schon zwei. Der „Double-enden G-Spot Dildo“ und auch der „Glamour“ sehen in der Tat sehr vielversprechend aus, wobei ich bei Glastoys lieber auf Beschichtungen verzichte (das hatte ich hier bereits mal ausführlicher dargelegt) und eher zu dem Toy von Lovehoney greifen würde. Hast du das Toy zuhause? Fühlt sich der Dildo safe an? Bei Glas bin ich manchmal skeptisch, es mit mehr Druck/Kraft zu verwenden.
Liebe Grüße, Diana
Ich habe den Lovehoney-Dildo und er ist einer meiner Lieblingsdildos. Ich mag ihn – welch Blasphemie! (O: – sogar lieber als den Pure Wand. Auf sinful.nl gibt es auch noch einen unlackierten Pure Wand Verschnitt aus Glas. Beinahe beängstigend günstig. Aber ich vermute, ein höherer Preis allein macht einen Dildo auch nicht besser. Lovehoney und Pipedreams lassen auch billig produzieren. Wirklich besser ist es nur, sein Geld Leuten zu geben, die fair und hochwertig produzieren. Aber für Anfänger ist das Risiko wohl zu hoch, sich einen Dildo für 100 € und mehr zu kaufen und dann nichts damit anfangen zu können.
Glas ist mein Lieblingsmaterial für Dildos, auch wenn ich andere Materialien nicht missen möchte. Es ist leichter und günstiger als Stahl, robuster als Holz und, sofern nicht fragwürdig beschichtet (da teile ich Dein Unbehagen), sicherer als das meiste günstigere Silikonspielzeug.
Was die Bruchsicherheit angeht, habe ich mir noch nie Sorgen und bislang auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich habe auch nur von einem Fall gelesen, wo ein sehr schmaler Haltering an einem Plug aufgrund mangelhafter Verarbeitung gebrochen ist (Du verweist auch darauf in Deinem Plug-Testbericht) Das hat mich allerdings schon erschreckt. Seither benutzte ich einen sehr filigranen geschraubten Dildo von Glassvibrations tatsächlich weniger unbefangen. Aber abgesehen davon wirkt alles, was ich so habe, sehr robust. Und weil ich noch nichts Schreckliches gelesen habe, die Dinger aber millionenfach verkauft werden, denke ich mal, sie sind ziemlich sicher.
Der Hinweis dass jeder Erfahrungsbericht höchst individuell ist, ist sehr wichtig! Ich glaube, keine zwei Menschen teilen eine Erfahrung 1:1, und die Bewertung eines Toys hängt von vielen verschiedenen Faktoren und individuellen Prioritäten ab. Dass sich aber manche Formen durchsetzen und andere nicht, verweist auch auf überindividuell geteilte Vorlieben und Abneigungen, über die sich der Austausch lohnt – und Blogs wie dieser hier leisten einen wertvollen Beitrag dazu!