Ein kleiner, mobiler, unscheinbarer, günstiger Vibrator, der trotzdem Power hat? Das gibt es nicht? Falsch gedacht. Dafür möchte ich euch heute den Tingletip vorstellen, mit dem ihr im Handumdrehen eure elektrische Zahnbürste in einen Vibrator verwandeln könnt. Und der kleine Aufsatz kostet nur knapp 15 Euro. Bevor es mit dem Tingletip Test losgeht, kommen hier ein paar Details.
Kurz und knapp – Der Tingletip
- Name: Tingletip
- Hersteller: Es gibt keinen großen Hersteller dahinter, sondern der Tingletip wurde 2007 von einem Paar entwickelt, das mit der damaligen Auswahl und Qualität an Sextoys unzufrieden war. Das Ergebnis ist dabei ebenso simpel wie durchdacht.
Hier gibt es mehr zur StoryUpdate März 2023: Aktuell scheint die Seite des Herstellers offline zu sein… - Typ: Klitoris Toy
- Preis: 12,95 Euro
- Material: Kuststoff
- Größe: Der Tingletip Aufsatz ist 7 cm lang. Zusammen mit einer Zahnbürste sind das dann etwa 22 cm.
- Farben: weißer Aufsatz mit pinken Details
- Verarbeitung/Geruch: gut, wie jeder andere Zahnbürstenkopf auch
- Verpackung: Auch die Verpackung ist vergleichbar zu der eines Zahnbürstenkopfs. Ein bisschen Pappe, abgedeckt mit Kunststoff, zum Aufhängen für den Verkauf.
Erster Eindruck…
Simpel. Der Tingletip kommt ganz unscheinbar zu euch nach Hause, er sieht nun einmal aus wie ein Aufsatz für eine Zahnbürste. Statt der Borsten befindet sich aber eine kleine, pinke Kunststoffscheibe am oberen Ende des Aufsatzes. Und so wie sich auch der Bürstenkopf hin- und herdreht, passiert das eben auch mit diesem kleinen Köpfchen. Insgesamt wirkt die Verarbeitung wertig und steht den klassichen Aufsätzen für eine Zahnbürste in nichts nach.
Kompatible Zahnbürsten
Zum Zeitpunkt der Entwicklung des Tingletips waren vermutlich alle elektrischen Zahnbürsten mit diesem kleinen Aufsatz kompatibel. Heute haben wir aber so eine große Auswahl und neue Technologien in diesem Berech, dass man da etwas genauer hinsehen muss. Im Grunde genommen kann man sagen, dass die klassischen Modelle auch mit dem Tingletip funktionieren. Der Hersteller schreibt, dass alle Oral-B Modelle (außer CrossAction Power und Sonic Complete) funktionieren. Sprich: Bei jeder elektrischen Zahnbürste, die das klassische Oszillieren im Kopf umgesetzt hat, läufts! Ist zusätzliche eine Auf- und Abbewegung (CrossAction) eingebaut oder läuft die Zahnbürste mit Ultraschall (Sonic), ist der Tingletip nicht kompatibel. Ich habe mir extra eine Oral-B Vitality zugelegt, um das kleine Teil zu testen. Die Zahnbürste kostet knapp 20 Euro, sodass man zusammen mit dem Tingletip auf einen Gesamtpreis von 35 Euro kommt, falls man keine Zahnbürste im Hause hat, die mit dem Tingletip funktioniert. Immernoch ein guter Preis für einen guten Vibrator. Aber ist er auch wirklich gut?
Im Einsatz…
Vorweg: Ein großer Pluspunkt für den Tingletip ist, dass die zugehörige Zahnbürste ja eigentlich immer geladen ist, wenn sie täglich benutzt wird. Vorbei sind die Zeiten, in denen das Lieblingstoy aus der Schublade gekramt wurde und der Akku keine Power mehr hatte, weil es so lange nicht benutzt wurde. I like!
So, los geht. Anschalten, schmunzeln, platzieren, staunen. Im Einsatz hat sich der Tingletip wirklich gut geschlagen. Das Besondere ist, dass der kleine pinke Kunststoffkopf tatsächlich oszilliert und damit eine sehr einzigartige Stimulation verursacht. Die meisten – ja, eigentlich alle – Vibratoren vibrieren. Unter den Klitoris Toys gibt es seit einiger Zeit ja nun auch unzählige Varianten, die nuckeln. Aber oszillieren?! Das ist einmalig zu diesem Preis. Dadurch wird nicht nur die Vibration auf die Klitoris übertragen, sondern es kommt tatsächlich zu einer leichten Bewegung des Stimulationskopfes, was die Empfindung intensiviert. Auch wenn man es dem kleinen Teil nicht ansehen mag, aber man kann sogar durch unterschiedliche Winkel unterschiedliche Empfindungen hervorrufen. Besonders intensiv wird die Oszillation übertragen, wenn man den Tingletip eher seitlich an die Klitoris hält. Ein eher vibrierendes Gefühl gibt es, wenn man den Kopf direkt zentral platziert.
Wer Befürchtungen zur Hygiene hat, den kann ich beruhigen. Ihr könnt die Zahnbürste danach ohne Probleme wieder für die Zähne verwenden. Tingletip ab, Zahnbürstenkopf drauf. Der Tingletip selbst ist super easy zu reinigen, da er keinerlei elektrische Komponenten besitzt. Seife und warmes Wasser tuns! Wer möchte, kann ihn auch in den Geschirrspüler schmeißen.
Auch beim Sex kann der Tingletip echt praktisch sein. Durch das super schlanke und lange Design kann man ihn auch beim Sex in fast jeder erdenklichen Position sinnvoll zum Einsatz bringen und kommt an die wichtigsten Stellen. Mit einem Klitoris Nuckler hat man da schonmal so seine Probleme. Wenn da nicht dieser eine Nachteil wäre…
Einziger Nachteil – Die Lautstärke.
Das kann man wohl sagen. Wer eine elektrische Zahnbürste benutzt, weiß, dass diese Dinger nicht gerade flüsterleise sind. Und das ist auch so, wenn der Tingletip als Aufsatz auf der Zahnbürste ist. Die Lautstärke ist enorm und kann ziemlich abtörnend sein. Wer sich also schnell von einer gewissen Laustärke ablenken lässt, für den ist der Tingletip definitiv nichts. Oder gibt es etwa auch leisere Zahnbürsten und es liegt nur an meinem Modell?! Schreibt gerne in die Kommentare, wenn ihr einen Tipp für ein Modell habt!
Fazit…
Ich war wirklich überrascht, dass dieser winzige und super günstige 15 Euro Aufsatz so spannende Empfindungen auslösen kann – einfach, weil er sich den Motor der Zahnbürste zunutze macht! Clever. Auch wenn die Intensität nicht mit Klitoris Nucklern mithalten kann, ist der Tingletip dennoch eine super coole Erweiterung für die Toysammlung und gibt euch oszillierende Vibrationen. Etwas, was sonst kein Toy in dieser Preisklasse macht. Außerdem ist der Tingletip super mobil und unscheibar, was ihn zum perfekten Reisebegleiter macht. Nur die Lautstärke ist ein Problem, denn die ist logischerweise genauso laut wie die der Zahnbürste.
Die Kurzzusammenfassung…
Erfahrungen PRO
- einzigartige Stimulation durch oszillierenden Kopf
- super günstig, nur knapp 15 Euro, wenn man eine entsprechende Zahnbürste besitzt
- klein, unscheinbar, mobil, leicht zur reinigen
Erfahrungen CONTRA
- Lautstärke kann einem die Lust verderben
Woher?… oder was sonst!
Wie das nunmal so ist, ungewöhnliche Produkte sind nicht immer so leicht zu bekommen.
Den Tingletip gibt es aktuell nur bei Lovehoney. Ich finde den Preis super und wer nicht hunderte von Euro in einen Vibrator investieren will, eine Zahnbürste zuhause hat und nicht allzu geräuschsensibel ist, für den ist der Tingletip eine super Investition. Auch der Hersteller selbst liefert nach Deutschland.
Update März 2023. Vor kurzem hat eine Leserin mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Tingletip aktuell nicht lieferbar ist – und keiner weiß so genau, ob oder wann er wieder erhältlich ist. Sie hat mich auf einen weiteren Aufsatz für Zahnbürsten aufmerksam gemacht, den My Celebrator. Auch den scheint es aber nur noch über den Hersteller selbst zu geben. Auch wenn ich keine persönlichen Erfahrungen damit habe, wurde ich bei Epiphora fündig. Dort hat der Aufsatz nicht besonders gut abgeschnitten… ich würde eher auf andere Alternativen zurückgreifen. Da es nun aktuell also keinen sinnvollen Aufsatz mehr für Zahnbürsten zu geben scheint, möchte ich bei den Alternativen ein bisschen weiter ausholen.
Die Blogleserin hat vorgeschlagen, den Eroscillator hier aufzunehmen, was ich für absolut sinnvoll halte. Dieses Toy hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, war aber lange Zeit das Top Toy, wenn es um Klitoris Stimulation ging. Und es sieht auch ein bisschen aus wie eine Zahnbürste. Mit ca. 130 Euro ist er aber etwas teurer.
Wer das Grundkonzept einer vibrierenden Spitze spannend findet, aber nicht weiß, dem kann ich den Zumio empfehlen. Dieses futuristisch aussehende Klitoris Toy verfolgt einen sehr ähnlichen Ansatz wie der Tingletip und liefert intensive, punktgenaue Stimulationen. Preislich liegt er allerdings mit ca. 100 Euro in einem weniger erschwinglichen Bereich als der Tingletip. Allerdings gibt es ein paar vergleichbare Varianten von Satisfyer, die alle den Namen Twirling tragen und so um die 40 Euro kosten. Hier und da habe ich aber gelesen, dass die manchmal ihren Geist recht schnell aufgeben…
Kommen wir noch zu zwei etwas weiter entfernten Alternativen. Hier möchte ich einmal den Volta von Fun Factory nennen für knapp 100 Euro. Dieser Vibrator mit zwei flatternden Spitzen aus Silikon sieht ein bisschen aus wie ein Schnabel und ist sehr gut für die punktuelle Stimulation geeignet – und könnte damit eine Alternative zum Tingletip sein – kann aber auch eingeführt werden und erlaubt damit weitere Spielarten. Wenn es um das Konzept unscheinbar und gut auf Reisen geht, möchte ich noch den Womanizer Liberty ans Herz legen, der durch seine Schutzkappe optisch absoulut ansprechend und unscheinbar in jeder Handtasche verstaut werden kann oder einen dekorativen Platz im Regal findet – und das ist gewohnter Womanizer Qualität.
Vielen Dank an Lovehoney, die mir den Tingletip für den Erfahrungsbericht zur Verfügung gestellt haben.
Niedliches Ding – schöner Bericht.
Leider scheint es ihn nicht mehr zu geben. Als Alternative passt vielleicht My Celebrator. Den hatte ich vor langer Zeit mal, als mir die Anschaffung eines Eroscillators zu teuer war.
Ich finde auch: eine oral B macht ein sehr unsexy Geräusch. Deshalb ging das für mich nicht. Außerdem waren mir die Ausschläge zu fein.
Der Zumio ist tatsächlich eine tolle Alternative, aber wenn man es nicht ganz so punktuell möchte, ist der Eroscillator eine sehr feine Sache – mit drei Nachteilen: er ist ebenfalls ziemlich teuer; er ist kabelgebunden und er steht in ästhetischer Hinsicht etwa auf einer Stufe mit der elektrischen Zahnbürste.
Aber er macht ein angenehm tiefes Brummgeräusch, das Kabel ist sehr lang und flexibel und die Empfindung intensiv bis überwältigend.
Hallo Leni, da hast du wohl recht. Leider scheint es den Tingletip wirklich nicht mehr zu geben. Ich habe deinen Kommentar mal zum Anlass genommen, den Beitrag auf den neusten Stand zu bringen und auch den von dir erwähnten Eroscillator als Empfehlung mit aufgenommen. Da würde sich vielleicht mal ein ausführlicher Testbericht lohnen…
Hast du auch einen Womanizer/Satisfyer/oder anderen Klitoris Nuckler, wie ich sie liebevoll nenne? Wie würdest du die Empfindungen vom Ersocillator damit vergleichen?
Liebe Grüße, Diana
Hallo Diana, entschuldige bitte die späte Antwort. Klitorisnuckler habe ich auch. Habe sie auch schon immer gern so genannt und mich gefreut, zu lesen, dass Du es auch tust (O: Ich schwöre auf den alten W500 Pro von Womanizer, weil der so ein langes Schnütchen hat, sich bequem freihändig nutzen lässt und relativ sanft nuckelt. Wenn es kräftiger sein soll und/oder in Kombination mit einem Dildo nehme ich gern den Melt von We Vibe.
Den Eroscillator hatte ich mir in den alten Zeiten gekauft, als es noch keine Klitorisnuckler gab (inzwischen fast so unvorstellbar wie die Abwesenheit von Smartphones, oder?), weil ich von normalen Vibratoren schnell taub wurde. Ich habe ihn inzwischen nicht mehr, weil ich eher mit Dildos und weniger mit Klitorisstimulation unterwegs bin, aber ich erinnere mich ganz gut. Das Oszillieren erzeugt eine Art Rubbeln, das wirklich weniger taub macht als Vibrationen und zugleich tiefer zu wirken scheint. Es gibt dazu auf der Eroscillator-Website eine kleine Animation, die das veranschaulicht.
Was ich an meinem alten Womanizer gern mag, ist, dass er auch die “leisen Töne“ kann (die neueren Modelle zutzeln ziemlich “hart“, was ich sehr unangenehm finde.) Er bietet für mich die richtige Mischung aus Bequemlichkeit, Sanftheit und Tiefe. Er ist auf den unteren Stufen – und anfangs noch nicht direkt auf der Klitoriseichel appliziert – zugleich sanfter und intensiver wirkend als der Eroscillaltor. Ich empfinde die Stimulation als süßer, das Becken mehr ausfüllend und mehr den ganzen Körper erfassend, als mit anderen Klitoris-Toys.
Wenn es um die reine “Orgasmusgarantie“ geht, steht der Eroscillator meiner Ansicht nach auf einer Stufe mit starken Vibratoren wie dem Magic Wand und einem (kräftigeren) Nuckel-Toy, auch wenn die Arten der Stimulation sehr unterschiedlich sind. Was das Genusspotenzial betrifft, würde ich dem W500 den Vorzug geben.
Liebe Grüße, Leni
.. feine Seite