Heute möchte ich über ein wichtiges Gesundheitsthema sprechen: Typische Intimprobleme und – noch viel wichtiger – eine gesunde und problemfreie Scheidenflora! Ich glaube, fast jede Frau hatte schon einmal damit zu tun: Jucken oder Brennen, unangenehmer Ausfluss oder belegte Schleimhäute im Vaginalbereich. Man merkt schnell, wenn die Körpermitte aus dem Gleichgewicht gerät. In den meisten Fällen handelt es sich dabei entweder um einen Scheidenpilz oder eine bakterielle Infektion, wobei man die sogenannte bakterielle Vaginose durch einen unangenehmen fischigen Geruch des Ausflusses von der vaginalen Pilzinfektion unterscheiden kann (für noch mehr Details zu den spezifischen Symptomen habe ich euch die beiden Wikipedia-Artikel verlinkt). Es ist wichtig, solche Beschwerden zu behandeln, da die Bakterien auch bis in die Gebärmutter aufsteigen können und dort gefährliche Infektionen verursachen können. Besonders Schwangere sollten darauf achten.
Egal wovon man betroffen ist – in jeden Fall sind Beschwerden im Intimbereich unangenehm! Die Beschwerden können nicht nur physische Probleme verursachen, sondern auch psychische Belastungen hervorrufen. Sex mit dem Partner kann schmerzhaft sein, man vermeidet ihn. Ein wichtiger Aspekt der Beziehung fehlt, was zusätzlich belasten kann. Ein Teufelskreis! Um solche Beschwerden zu vermeiden, sollte man möglichst vorbeugend handeln, wenn man anfällig für solche Probleme ist.
Wie kann ich vorbeugen?
- Intimhygiene spielt eine wichtige Rolle für eine gesunde Scheidenflora. Es heißt zwar, man soll den Intimbereich nicht zu stark waschen, aber bei Problemen kann eine gute Waschlotion auch unterstützend wirken – nur bitte kein normales Duschgel verwenden! Wichtig für die Hygiene im Intimbereich ist eine Waschlotion, die auf den sauren pH-Bereich der Scheidenflora abgestimmt ist und somit für eine gesunde Flora sorgt!
- Beim Reinigen mit Toilettenpapier ist es wichtig, immer von vorne nach hinten zu wischen, um das Eindringen von Darmbakterien in die Scheide zu vermeiden. Dasselbe gilt für den Geschlechtsverkehr, bei dem man darauf achten sollte, dass der Penis nach Kontakt mit dem Analbereich nicht in Richtung Scheide geführt wird.
- Zuckerhaltige Lebensmittel sollten reduziert und nur in Maßen konsumiert werden, denn Zucker fördert das Wachstum der Hefepilze, die für Pilzinfektionen verantwortlich sind.
- Beim Sex könnt ihr ruhig Gleitgel verwenden! Das verhindert eine zu starke mechanische Belastung der Scheide. Kleine Risse in der schützenden Schleimhaut können Infektionen begünstigen! Allerdings solltet ihr darauf achten, dass es ein gutes Gleitgel ist – das heißt mit dem richtigen osmotischen Wert und ohne angreifende Inhaltsstoffe.
- Handtücher, Waschlappen und Unterwäsche regelmäßig wechseln. Besonders im Falle einer Infektion beugt ihr so einer Re-Infektion vor.
- Zu eng sitzende Hosen oder Slips/Strings vermeiden – insbesondere aus synthetischen Fasern. Ein schwitziges Mikroklima kann Bakterienwachstum begünstigen.
- Nasse Badebekleidung möglichst schnell wechseln, da auch hier die körpereigene Flora angegriffen werden kann.
- Müsst ihr ein Antibiotikum einnehmen, werden auch körpereigene gute Bakterien abgetötet. Daher sind viele Frauen nach der Einnahme besonders anfällig für Scheideninfektionen. Um dem vorzubeugen, können prebiotische Produkte verwendet werden, die die Scheidenflora mit guten Bakterien versorgen und so wieder aufbauen.
- Und noch ein Tipp: Solltest du an immer wiederkehrenden Infektionen leiden, verzichte eine Weile auf ungeschützten Geschlechtsverkehr und benutze ein Kondom. Denn Sperma ist für die Scheidenflora wie ein chemischer Schock, da es einen anderen (basischen) pH-Wert aufweist. Der richtige (saure) pH-Wert ist aber eine wichtige Grundlage für die guten Bakterien der Scheidenflora. Daher greif deinen Bakterien unter die Arme und gib ihnen ein Moment Zeit, sich wieder ausreichend aufzubauen…
Und wenn es mich doch erwischt hat?
Dann bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu versuchen, den Übeltäter schnellstmöglich wieder loszuwerden. Generell ist natürlich ein Gang zum Frauenarzt empfehlenswert. Aber vielleicht möchte man nicht immer gleich eine Anti-Pilz-Kur machen? Für den Notfall – oder wenn man generell zu einer problematischen Intimflora neigt – empfiehlt es sich daher, immer etwas Hilfreiches in seiner Hausapotheke zu haben. Wer schon einmal langfristigere oder wiederkehrende Probleme hatte, hat bestimmt auch schon die Produktvielfalt entdeckt, die einem dabei Abhilfe versprechen. Bekannte Namen bei Pilzinfektionen sind zum Beispiel Kadefungin oder Canesten (und zahlreiche no-name-Präparate mit dem Wirkstoff Clotrimazol). Meine Empfehlungen für Intimpflegeprodukte hatte ich euch ja bereits vorgestellt, darunter die Produkte von Multi-Gyn, Sagella und Deumavan. Ich habe mich durch viele Produkte durchgetestet, da ich unter Einnahme der Pille regelmäßig mit Problemen zu kämpfen hatte. Und zumindest für mich war diese Produktkombination am erfolgreichsten.
Wie sieht’s bei euch aus? Habt ihr auch schonmal so eine blöde Infektions-Auf-und-Ab-Phase mitgemacht? Und was hat euch am Ende geholfen? Bei mir war’s schlussendlich das Absetzen der Pille… seitdem hat sich auch die Flora wieder normalisiert!
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