Die Wirkungsweise vom Verhütungsring und -pflaster ist eigentlich identisch zur Pille. Der Vorteil dieser Methoden ist, dass die Aufnahme der Hormone nicht oral geschieht. Das ermöglicht eine konstante Aufnahme über die (Schleim-)Haut und so eine pro Tag gerechnete niedrigere Hormondosis. Auch Verdauungsbeschwerden oder Erbrechen sind bei dieser Verhütung kein Problem.
Der Verhütungsring
Der Verhütungsring wird einmal im Monat eingesetzt und bleibt dann 3 Wochen in der Scheide. Dann wird er entfernt und es erfolgt eine normale Abbruchblutung, wie es auch mit der Pille der Fall ist. Die Wirkung ist deutlich lokaler als bei der Pille. Besonders geeignet ist diese Methode auch für Frauen, die öfter mal die Pille vergessen oder zu Durchfall oder Erbrechen neigen. Erhältlich ist der Verhütungsring unter dem Namen NuvaRing und Circlet. Auch wenn die Hormondosis im gesamten Circlet-Ring etwas geringer ist, so haben beide Ringe dieselbe durchschnittliche Hormonabgabe über 24 Stunden: Sie geben 0,12 mg Gestagen (Etonogestrel) und 0,015 mg Östrogen (Ethinylestradiol) ab. Wer weiter lesen möchte, der kann sich mal durch die Patienteninformation des NuvaRings klicken. Der Pearl Index des Verhütungsrings wird übrigens mit etwa 0,4 – 0,65 angegeben (Vergleich zur Pille: 0,1 – 0,9).
Das Verhütungpflaster
Das Verhütungspflaster (Evra) kann 7 Tage auf der Haut bleiben und wird dann gewechselt, was demnach 3 mal pro Zyklus geschieht. Danach folgt eine Pause von einer Woche, in der die Abbruchblutung kommt. Innerhalb von 24 Stunden werden über das Pflaster 0,203 mg Gestagen (Norelgestromin) und 0,034 mg Östrogen (Ethinylestradiol) abgegeben. Allerdings ist die Östrogenmenge im Blut beim Evra-Pflaster deutlich höher als bei normalen Pillen. Da höhere Östrogenmengen aber mit einer größeren Gefahr für eine Thrombose in Verbindung stehen, ist die Nutzung des Pflasters umstritten (schaut hier). Mit einem Pearl Index von 0,72 – 0,9 gilt das Evra-Pflaster noch als sehr sicher im Verhütungsschutz. Der etwas höhere Pearl Index kommt vermutlich dadurch zustande, dass man jede Woche an das Wechseln denken muss und das Pflaster auch nicht unbemerkt abgehen sollte – das kann durch reibende Kleidung oder im Sommer vielleicht mal der Fall sein. Hier findet ihr die Gebrauchsanweisung für weitere Informationen.
Wer sich für die Verhütung mit hormonellen Mitteln entscheidet, der sollte sich immer auch über das erhöhte Thromboserisiko bewusst sein. Bezüglich NuvaRing und Verhütungspflaster haben Lidegaard et al. (2012) herausgefunden, dass das Risiko bei beiden Mitteln deutlich erhöht ist. Genaueres findet ihr in der gesamten Studie.
Foto Verhütungring: Michael Kraus / shutterstock.com | Foto Verhütungspflaster: Image Point Fr. / shutterstock.com
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