Verhütung für den Mann… ein Thema, das irgendwie wichtig ist, aber in seiner Entwicklung einfach nicht so richtig voranschreiten will. Bisher gibt es leider immer noch nur die Kondome (wobei ja auch hier mit dem Origami Kondom Innovationen in Planung sind) und auch die Forschung an der Pille für den Mann hat zwar in letzter Zeit ein paar neue Ansätze hervorgebracht. Aber etwas wirklich Handfestes kann man hier in den nächsten Jahren wohl nicht erwarten…
Umso interessierter habe ich die Informationen zu einer Methode aufgenommen, auf die ich letzten zufällig im Internet gestoßen bin… und zwar durch das unter dem Beitrag verlinkte Video (Achtung: Der Moderator ist sehr energiegeladen!). Die Methode nennt sich „Reversible inhibition of sperm under guidance“ (RISUG) und war eigentlich zur Langzeitverhütung für Männer als Alternative zur Vasektomie (Sterilisaton) gedacht. Bei dieser nicht-hormonellen Methode wird ein Kunststoffgel in den Samenleiter des Mannes gespritzt. Sperma, das durch diese Region hindurch fließt, wird so verändert, dass es die Eizelle nicht mehr befruchten kann. Und das ist schon der ganze Trick! Kein Eingriff in die Spermienproduktion, keine Hormone, nichts! Nur das Sperma, das auch nach draußen geschickt wird, wird unfruchtbar gemacht… Klingt soweit gut, wie ich finde. Durch eine einfache Injektion eines Gegenmittels kann das Ganze zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder rückgängig gemacht werden, alles ist wieder wie vorher und man kann sofort wieder Kinder zeugen. Wird kein Gegenmittel gespritzt, soll die verhütende Wirkung etwa 10 Jahre anhalten.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Eine langfristige, sichere Methode zur Verhütung für den Mann, ganz ohne Hormone und dabei auch noch vollständig reversibel. Auch die Kosten sollten nicht allzu hoch sein. Einziger Nachteil ist, dass auch an dieser Methode noch geforscht wird und sie entsprechend noch nicht auf dem Markt erhältlich ist. Pharmafirmen haben kein großes Interesse daran, die Forschung an einer günstigen Langzeitverhütung finanziell zu unterstützen. Deshalb ist die Parsemus Foundation, die hinter den Studien zu Vasalgel – einer Weiterentwicklung des RISUG – steckt, auf Spenden angewiesen. Für 2016 und 2017 sind eine kleine und größere Studie an Menschen geplant. Wenn alles klappt und genug Unterstützung vorliegt, ist eine Markteinführung für 2018 geplant. Nun, ich bin gespannt und werde euch natürlich über Neuigkeiten informieren. Detaillierte Informationen zu Vasalgel findet ihr auf der Seite der Parsemus Foundation.
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DIe Idee ist gar nicht schlecht. Da die Mikrobiologie ein Teil meines Berufes ist, ist es möglich, dass eine Pille für den Mann, die die Produktion der Proteine , die dem Spermium helfen sich an der Eizelle zu haften. Es wird sicher weniger Nebenwirkungen als die Pille haben, besonders als die Pille danach (http://www.vikela.info/vikela-nebenwirkungen – das ist die einzige Pille, die in Österreich verkauft wird, hat nicht so viele Nebenwirkungen, ist aber wieder eine Hormonbombe)
Mir hat die Idee auch gefallen! Sowieso denke ich, es könnte sich ruhig auch mal ein bisschen was auf dem Verhütungsmarkt für Männer tun:-) Es wird geforscht und geforscht, man testet die Mittelchen und am Ende wird doch wieder alles verworfen. Möglicherweise zweifelt man auch an der Marktfähigkeit der Verhütungsmittel für Männer, denn traditionell ist es ja die Rolle der Frau zu verhüten… immerhin können Männer ja nicht schwanger werden…
Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Jarehn (Jahrzehnten?) weiter entwickelt und hoffe, dass es doch irgendwann mal zu einem markttauglichen Produkt kommt. In regelmäßigen Abständen informiere ich mich zu den Neuigkeiten und hab auch hier schon einige Artikel in diesem Zusammenhang gepostet.
Der Ansatz ohne Hormone ist auf jeden Fall interessant, nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen! Denn wie du richtig schreibst, sind die Hormonbomben für die Frau oft voll von Nebenwirkungen…