Das Beste von allem – Die symptothermale Methode

von | Mai 2, 2012 | Natürlich

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Tatsächlich kann man die Sicherheit der Temperaturmethode noch verbessern, indem man diese mit der Beobachtung des Zervixschleims kombiniert. Man kann dabei unheimlich viel über den eigenen Zyklus und die dadurch bedingten Veränderung physischer und auch psychischer Art lernen. Wer hat nicht schon einmal die typischen PMS-Anzeichen erlebt… Oder hatte plötzlich eine viel höhere Libido als sonst? Wenn man die Auswertungen gemeinsam mit seinem Partner macht, kann das auch für mehr Verständnis für entsprechende emotionale Ausreißer sorgen. Zudem können Kenntnisse über den eigenen Zyklus auch bei einem zukünftige Kinderwunsch helfen. Ich möchte euch die Grundlagen der symptothermalen Methode im Folgenden ein wenig genauer erklären.

Die Beobachtung des Zervixschleims…

Wie ich schon geschildert habe, verändert sich die Konsistenz des Zervixschleimes im Laufe des Zyklus. Zur erfolgreichen Anwendung der symptothermalen Methode ist es seeeehr wichtig, dass man sich mit seinem individuellen Schleimmuster vertraut macht. Das kann am Anfang etwas schwierig und nervenraubend sein, aber dafür ist man später umso routinierter. Im Prinzip müsst ihr euch am Anfang jeden Tag versuchen bewusst zu machen, wie sich euer Zervixschleim an diesem Tag am Scheideneingang anfühlt und wie er aussieht. Das kann individuell sehr verschieden sein. Einige Frauen haben fast gar keinen Zervixschleim und daher Probleme mit der Beurteilung, während andere wiederum eher in der Unterscheidung Schwierigkeiten haben. Wichtig ist aber, dass es bei jeder Frau eine Veränderung in der Schleimqualität abhängig von ihrem Zyklustag gibt – man muss ihr nur finden!

Ist die Menstruationsblutung vorbei, folgen meist einige Tage, an denen fast kein Schleim zu beobachten ist, der Scheideneingang sogar eher trocken sein kann. Taucht erster Schleim auf, so ist dieser meist trüb und eher klumpig, aber auf keinen Fall zwischen zwei Fingern dehnbar. Je mehr Östrogen sich nun im Blut befindet, desto näher rückt der Eisprung und umso mehr Schleim wird auch gebildet. Dieser verbessert jetzt seine Qualität und wird durchsichtig, manchmal auch mit weißen Schlieren und lässt sich zwischen zwei Fingern dehnen. Das Gefühl ist dann eher glitschig. Dieser Zustand erreicht sein Maximum um die Zeit des Eisprungs, damit die Spermien optimal durch den Muttermund in die Gebärmutter schwimmen können. Danach entwickelt er sich wieder zurück: Er wird klumpig, ist nicht mehr dehnbar und kann sogar ganz verschwinden. In einem Zyklusblatt können die verschiedenen Schleimqualitäten mit Kürzeln eingetragen werden.

Statt des Zervixschleimes kann auch die Lage und Struktur des Gebärmuttermundes im Verlaufe des Zyklus beobachtet werden. Diese wird um den Eisprung herum weicher, öffnet sich und steht weiter oben. Auch das ist individuell unterschiedlich und erfordert etwas Übung, um die Veränderungen einschätzen zu können.

Das Messen der Körpertemperatur…

Das Messen der Körpertemperatur ist deutlich einfacher. Diese wird jeden Morgen vor dem Aufstehen (!!!) mit einem mindestens auf 2 Nachkommastellen genauen Thermometer erfasst. Gemessen werden kann im Mund, After oder in der Scheide. Allerdings sollte man sich für einen Messpunkt entscheiden, um Schwankungen zu vermeiden, da die Messbedingungen überall etwas unterschiedlich sind. Und man sollte möglichst immer gleich lang messen… das können ruhig 5 Minuten sein, in denen man morgens noch im Bett schlummert! In der Anfangsphase der Methode muss man lernen einzuschätzen, welche Faktoren sich störend auf die eigene Basaltemperatur auswirken. So gibt es Frauen, denen macht eine Differenz im Messzeitpunkt von zwei Stunden nichts aus. Andere wiederum könnten schon nach einer Stunde hohe Schwankungen haben, die nur am Faktor des Messzeitpunktes liegen. Wem das regelmäßige Messen zu aufwendig ist, für den gibt es seit einiger Zeit auch den sogenannten iButton. Diese Miniknopfzelle ist ein Thermometer, das eingeführt und wie ein Tampon getragen wird, während es die Körpertemperatur automatisch überwacht.

Auch mögliche Störfaktoren wie Alkohol, spätes Zubettgehen, Krankheit oder ein unruhiger Schlaf müssen mit der Zeit ermittelt werden. Nicht jeder reagiert gleich empfindlich auf derartige Dinge. Wichtig ist aber, dass man über die Zeit Erfahrungswerte sammeln kann und dann die gemessene Temperatur besser zuordnen kann. Denn im Falle eines begründbaren Störfaktors kann und muss die gemessene Temperatur von der Auswertung der Kurve ausgeklammert werden… Die gemessene Temperatur wird zusammen mit der Uhrzeit und möglichen Störfaktoren im Zyklusblatt festgehalten Klingt kompliziert, ist es aber alles einfach nur eine Übungssache. Und ihr werdet sehen, dass ihr mit der Zeit euren Körper immer genauer kennenlernt.

Weitere Veränderungen im Laufe des Zyklus

Es gibt noch weitere Veränderungen, die einige Frauen während ihres Zyklus beobachten können. Typischerweise kann zum Beispiel etwa ab dem Eisprung ein stärkeres Brustspannen, ja sogar eine vergrößerte Brust vorkommen, was an dem erhöhten Östrogenspiegel liegt. Möglich ist auch der sogenannte Mittelschmerz – ein kurzes, leichtes Ziehen im Unterbauch um den Eisprung herum. Oder auch die allgemeine Stimmungsveränderung: zur Zeit des Eisprungs sind viele Frauen zuneigungsbedürftiger und haben eine höhere Libido… während später im Zyklus eher PMS-Syndrome auftauchen und das geliebte Weibchen schon mal zur Zicke mutieren kann. All das sind Beobachtungen, die man sich in der Lernphase auf jeden Fall notieren sollte und die mit zunehmender Erfahrung das Bestimmen der unfruchtbaren Tage noch erleichtern können.

Hier sind noch einmal die Vor- und Nachteile der Methode zusammengefasst…

Vorteile

  • hohe Verhütungssicherheit (Gebrauchssicherheit 2,3; Methodensicherheit 0,4)
  • keine Hormone → für Frauen geeignet, die keine Hormone nehmen dürften oder wollen
  • geringe Kosten: Man benötigt nur Thermometer, Zyklusblatt, Stift
  • man lernt viel über seinen eigenen Körper
  • Zyklusaufzeichnungen können bei späterem Kinderwunsch zur Beurteilung fruchtbarer Phasen und beim Feststellen vorhandener Zyklusprobleme hilfreich sein
  • kann partnerschaftsfestigend wirken

Nachteile

  • erfordert am Anfang eine gewisse Einarbeitungszeit beim Lernen des individuellen Schleimmusters und Ermitteln der Störfaktoren
  • Für die maximale Sicherheit müsste man während der fruchtbaren Tage enthaltsam leben, meist wird aber auf anderweitige Verhütungsmethoden zurückgegriffen → dadurch sinkt die Sicherheit, da in diesem Moment die Methode nur so sicher sein kann, wie das genutzte Verhütungsmittel
  • bei sehr ungeregelten Tagesabläufen können Störfaktoren zu schwierig auswertbaren Zyklen führen
  • lange, unregelmäßige Zyklen können lange, nicht freizugebende Phasen bedeuten, sodass nur an wenig Tagen ungeschützter Sex erlaubt ist

Auch wenn ich inzwischen mit der Gynefix verhüte, hat mich die symptothermale Methode lange Zeit sicher begleitet. Mit nur wenigen Hilfsmitteln kann man sicher, hormonfrei und nahezu ohne Aufwand verhüten. Da ich aber einen sehr unregelmäßigen und langen Zyklus habe und dadurch sehr lange Phasen nicht freigeben darf, musste für mich eine Alternative her…

Foto: www.BillionPhotos.com / shutterstock.com

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