Ich muss zugeben, als ich den Womanizer 2GO zum ersten Mal in den Händen hielt, konnte ich mir ein Lachen kaum verkneifen. Auf den Fotos sieht er überall aus wie ein Lippenstift und irgendwie ist es auch genau das, was man erwartet. Allerdings ist er viel, viel größer und wirkt damit eher wie eine Parodie auf einen Lippenstift. Hat man diesen kleinen Realitätsschock erst einmal überstanden, wird er auch ganz schnell zur Nebensache – sofern die Leistung stimmt! Wir schauen uns den Womanizer 2GO jetzt mal ganz genau an… Was kann er wirklich? Und wie steht er im Vergleich zu den anderen Womanizer Modellen dar?
Kurz und knapp – Der Womanizer 2GO
- Name: Womanizer 2GO
- Hersteller: epi24 GmbH
- Typ: Klitoris-Stimulator, der mit leichtem Unterdruck arbeitet
- Preis: 119 Euro UVP
- Material: Das Gerät und die Kappe sind aus glattem Kunststoff, der Stimulationskopf aus Silikon
- Größe: 13 cm lang und 3,2 cm breit
- Farben: weiß, schwarz und grün-pink, jeweils mit goldenen Akzenten
- Verarbeitung/Geruch: hochwertige Verarbeitung, Kappe sitzt gut auf dem Toy, absolut geruchsneutral
- Verpackung: stabiler schwarz-goldener Pappkarton mit glänzenden Elementen, die allerdings sehr kratzerempfindlich sind
Erster Eindruck…
Groß! Das war mein erster Eindruck vom Womanizer 2GO. Nicht etwa, weil der kleine wirklich so groß ist, sondern weil ich ihn in meinem Kopf irgendwie die ganze Zeit mit einem Lippenstift in Verbindung gebracht hatte. Tja, Pustekuchen, denn damit ist er definitiv nicht vergleichbar. Wenn man ihn dann aber als Toy in der Hand hat und auch als solches betrachtet, macht er einen wertigen Eindruck. Es gibt keine störenden Nähte oder Verarbeitsungsfehler. Lediglich das kleine Silikonkäppchen, das den Ladeanschluss bedeckt, ist nicht so nach meinem Geschmack. Da gibt es heutzutage viel schönere Ladelösungen mithilfe von Magneten, wie z.B. bei den Toys von Fun Factory. Aber auch andere Hersteller wie Mystim oder Satisfyer haben diese Technologie verbaut. Das ist aber nur ein kleiner Schönheitsfehler.
Was ich an der Form mag, ist die Schutzkappe. Dadurch kann man den Womanizer 2GO ohne Aufbewahrungsbeutel problemlos überall lagern – egal ob Schubfach, Nachttisch oder Reisegepäck. Der Stimulationskopf ist immer vor Staub geschützt und das Toy immer unauffällig und griffbereit zu platzieren. Diese integrierte Schutzfunktion ist definitiv ein Vorteil des kuriosen Designs.
Was im Vergleich zu den anderen Womanizer Modellen sofort auffällt, ist der anders geformte Stimulationskopf. Da er einer Lippenstiftspitze nachempfunden ist, ist er nicht nur pink, sondern auch noch schräg abgeflacht. Ob sich das auf die Stimulation auswirkt? Ich bin gespannt. Die Steuerung des Womanizer 2GO erfolgt über nur eine Taste an der Unterseite des Toys. Langes Drücken schaltet das Toy ein/aus, kurzes Drücken schaltet nacheinander durch die 6 Intensitätsstufen durch. Ist man am Ende angekommen, beginnt das Durchschalten wieder von vorne. Wie auch der W-40 und inzwischen sogar die Neuauflage des W-500, ist auch dieser Womanizer hier wasserdicht und kann sogar mit in die Badewanne genommen werden.
Das waren zunächst einmal die harten Fakten. Aber jetzt geht’s ans Eingemachte. Wie schlägt er sich im Einsatz?
Im Einsatz…
Auspacken, bequem machen und los gehts. Wie bei allen Druckwellenvibratoren erfordert auch der Womanizer 2GO quasi keine Vorbereitung. Der Stimulationskopf wird einfach über die Klitoris gestülpt und los geht die Wahnsinnsfahrt. Ein kleiner Klecks Gleitgel macht das Erlebnis noch etwas angenehmer, da die Stimulation so noch effizienter übertragen wird.
Was soll ich sagen?! Er fühlt sich genauso an, wie es ein Womanizer tun sollte. Intensiv und äußerst befriedigend – zumindest, wenn man auf Klitoris-Stimulation steht. Und dennoch war diesmal irgendetwas anders. Erst nach mehrmaligem Testen und einem ausführlichen Vergleich mit meinem geliebten Womanizer W-500 konnte ich die Unterschiede genauer erkennen. Es ist die Spitze! Durch den schräg abgeflachten Stimulationskopf sitzt der Womanizer 2GO etwas flächiger auf der Klitoris, was mir seeehr gut gefällt. Auch der Kanal, der den Unterdruck erzeugt, ist bedingt durch das Lippenstiftdesign länger. Der Effekt: Ein kraftvoller, flächiger Unterdruck. Ich hatte es nicht erwartet, aber der Womanizer 2GO ist tatsächlich etwas anders als seine Vorgänger und mir könnte diese Stimulation fast ein bisschen besser gefallen, wäre da nicht dieser ganz maßgebliche Minuspunkt…
Das Problem mit der Taste…
Der Womanizer 2GO hat nur eine Taste und das finde ich wirklich, wirklich doof. Der Effekt der Druckwellenvibratoren – oder Klitoris-Nuckler, wie ich sie liebevoll nenne – besteht in dem Ausüben eines sanften Unterdrucks auf die Klitoris. Diese Stimulation ist quasi berührungslos und dabei enorm effektiv. Es wird damit geworben, dass es keinen Gewöhnungseffekt gibt. Das sehe ich anders. Wenn man die Klitoris dauerhaft genau der gleichen Stimulation aussetzt, kommt es automatisch dazu, dass die Reize weniger intensiv übertragen werden. Das ist Biologie. Daran kann man nichts ändern. Und je mehr die Klitoris an diesen Reiz gewöhnt ist, desto weniger WOW ist der Effekt. Aus diesem Grund schalte ich beim Benutzen des Womanizers eigentlich immer zwischen den verschiedenen Stufen hin und her. Mal mehr Reiz, mal weniger. Quasi mein eigenes kleines Stimulationsprogramm! Und wer einen Druckwellenvibrator schon einmal genau so benutzt hat, weiß, dass es viel, viel besser ist! So. Und genau deshalb mag ich es nicht, dass der 2GO nur eine Taste hat. Zum Beispiel schalte ich vor dem Orgasmus auch gerne eine Stufe herunter, um dann möglichst lange auf der Welle der explosiven Gefühle schwimmen zu können. Was passiert, wenn ich beim 2GO die Taste drücke? Die Intensität steigt. Das kann im falschen Moment ziemlich nervig sein, sich dann durch die ganzen Intensitäten durchklicken zu müssen. Daumen runter.
Fazit…
Nachdem ich mich an das Design gewöhnt hatte, konnte ich dem Womanizer 2GO durchaus so einige positive Aspekte abgewinnen. Die Schutzkappe ist wirklich praktisch. Dennoch macht die längliche Form und die Taste an der Unterseite des Toys die Bedienung nicht ganz einfach. Der 2GO liegt einfach nicht so intuitiv in der Hand.
Ich bin hin und hergerissen. So spannend ich die andere Stimulationsspitze und den anderen Unterdruck finde, umso genervter bin ich von der einen Bedienungstaste. Daher fällt mir ein abschließendes Fazit auch unheimlich schwer, denn das Schalten zwischen den Intensitäten ist für mich ein wichtiger Punkt bei den Druckwellenvibratoren. Deshalb kann ich den 2GO leider nur eingeschränkt empfehlen – obwohl seine Stimulation das Potential hat, mit meinem geliebten W-500 mitzuhalten!
Braucht man einen Womanizer?
Auf jeden Fall. Ich hatte ja bereits in meinem Testbericht zum Womanizer W-500 eine ziemlich lange Abhandlung darüber geschrieben, aber auch hier möchte ich noch einmal ein paar Worte dazu verlieren. Der Womanizer – oder inzwischen eher „der Druckwellenvibrator“ – ist definitiv eine einzigartige und unersetzbare Kategorie an Toys. Und wer der Stimulation der Klitoris auch nur irgendetwas abgewinnen kann, der braucht definitiv eines dieser kleinen Wunderdinger. Ersetzt es alle anderen Toys? Auf keinen Fall. Denn so schnell und effektiv die Stimulation durch die Druckwellenvibratoren auch sein mag, sie ersetzt weder einen guten Dildo noch Vibrator, sondern ist eine kleine, aber sehr feine Ergänzung. Wie ich auch hier schon geschrieben hatte: Probiert verschiedene Dinge aus und lernt so euren eigenen Körper besser kennen. Man sollte sich nicht zu sehr auf eine einzige Stimulation konzentrieren, da man so den Blick für die vielen anderen Wege verliert, die ebenso Spaß bereiten können – nur vielleicht eben etwas mehr Arbeit erfordern! Greift auch mal zu einem Dildo oder Vibrator und lernt, wie ihr euch auch damit stimulieren könnt. Das kann sich auch ganz wunderbar positiv auf euer Sexleben auswirken. Denn Übung macht den Meister!
Mein Wunsch für die Zukunft…
Ich glaube, ganz klassische Druckwellenvibratoren gibt es inzwischen genug. Und auch wenn man leichte Abstufungen zwischen den Modellen erkennen kann, sind die meisten doch recht effektiv darin, einen Orgasmus zu bescheren. In Zukunft würde ich mir aber wünschen, dass es auch mal einen Klitoris-Nuckler mit Stimulationsprogrammen gibt. Ähnlich, wie auch Vibratoren heute mit einer Vielzahl von Vibrations-Rhythmen ausgestattet sind, muss das doch auch für die kleinen Womanizer-Satisfyer-und-wie-sie-alle-heißen-Freunde gehen. Oder etwa nicht? Das wäre wirklich mal etwas Feines und ich glaube dann habe ich auch direkt meinen Lieblings-Nuckler gefunden.
LELO hat mit dem Sona Cruise schon einmal einen Schritt in die Richtige Richtung gemacht. Der Cruise funktioniert zwar nicht auf Basis von Unterdruck, dafür aber mit Ultraschallwellen. Spacig, oder? Der Sona Cruise hat verschiedene Programme und macht alleine dadurch schon großen Spaß. Auch dazu wird es bald einen Testbericht geben. Ansonsten gibt es auch unter den Satisfyern einen Satisfyer Pro Plus Vibration. Die Druckwellen sind hier zwar auch von konstanter Intensität, aber durch das Hinzuschalten von verschiedenen Vibrationsprogrammen wird die Stimulation sehr viel spannender. I like. Das Potential ist also groß und ich glaube, ein paar interessante Weiterentwicklungen der Druckwellenvibratoren werden noch auf uns zukommen.
Die Kurzzusammenfassung…
Erfahrungen PRO
- definitiv andere Empfindung als bei den vorherigen Womanizern
- Stimulationseffekt ist breiter und mit etwas mehr Unterdruck
- integrierte Schutzkappe hält das Toy zuverlässig staubfrei und macht Transport und Lagerung einfach
Erfahrungen CONTRA
- nur eine Bedienungstaste – hin und herwechseln zwischen den Intensitäten nicht möglich
- Design als Lippenstift eher gewöhnungsbedürftig
Woher?… oder was sonst!
Den Womanizer 2GO gibt es – wie auch alle anderen Modelle – in fast jedem Sextoy Shop online zu kaufen. Die Preise schwanken kaum und für 119 Euro UVP findet man ihn zum Beispiel bei Lovehoney, Dildoking oder Amorelie.
Eine Alternative ist zum Beispiel der Womanizer W500, der immernoch mein Favorit unter den Womanizer-Modellen ist. Wie ich gelesen habe, ist er in der Neuauflage inzwischen auch wasserfest und so wurde der letzte Nachteil beseitigt. Lediglich der Preis ist mit 189 Euro UVP ganz schön heftig. Alternativ ist der Womanizer W40 auf jeden Fall eine erschwingliche und fast genauso gute Version des Womanizers und schon für 99 Euro UVP zu haben. Finde ich ihn besser als den 2GO? Wenn ich nur die Stimulation einzeln betrachte, dann nicht. Wenn ich aber die Bedienungstasten dazu nehme, dann schon. Noch interessanter könnte der ganz neue (Juli 2018) neue Womanizer Premium sein, der noch mehr Intensitätsstufen hat und dazu auch noch ein Zufallsprogramm. Klingt nach viel Spaß! Ein eindeutiges Must Have!
Seit wenigen Monaten gibt es auch eine schöne Alternative zum Womanizer: Den Sona von LELO. Dieser kleine Klitoris-Nuckler sieht nicht nur edel aus, sondern funktioniert mit Ultraschall statt Druckwellen, wodurch man noch tiefgründigere Orgasmen erreicht. Dazu kommt er auch noch mit 8 verschiedenen Nuckel-Mustern, worauf ich schon so, so lange gewartet hatte. Ich kann den Sona definitiv uneingeschränkt empfehlen und man bekommt ihr aktuell für einen Einführungspreis von knapp 70 Euro. Allerdings muss man Power mögen. Denn die hat er!
Aktuell bin ich dabei, auch die Satisfyer Modelle für euch zu testen, die eine ebenso interessante Alternative darstellen könnten. Den Satisfyer Pro Plus Vibration mag ich auch schon mal ganz gerne und er ist für 40 Euro ein solides Toy. Allerdings ist er nicht so wertig verarbeitet wie der Womanizer oder der Sona. Durch die zusätzliche Vibration macht er zwar auch viel Spaß und ist durchaus anders als die anderen beiden Kollegen, aber meist greife ich dann doch zum Sona oder Womanizer.
Ihr seht, es warten viele spannende Tests in der nächsten Zeit auf euch. Schaut also regelmäßig mal vorbei! Und was ich euch noch versprechen kann: Das ein oder andere Gewinnspiel wird es auch geben 😉
Vielen Dank an Lovehoney, die mir den Womanizer 2GO im Austausch gegen einen ehrlichen Erfahrungsbericht zur Verfügung gestellt haben. Und für euch springt auch etwas dabei raus. Denn Lovehoney bietet meinen Lesern 20 % Rabatt an.
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