Um die Wirkung hormoneller Verhütungsmittel und auch der symptothermalen Verhütung zu verstehen, ist es hilfreich, ein wenig Grundwissen über die Wirkungsweise von Hormonen im Körper zu haben. Das Ganze ist etwas komplizierter und voll von Fachbegriffen… ich versuche mich aber trotzdem mal an einer möglichst einfachen Erklärung.

Beginnen wir direkt mal mit ein paar komplizierten Begriffen. Beim Follikelstimulierenden Hormon (FSH) und dem Luteinisierenden Hormon (LH) – beide kommen übrigens bei Mann und Frau vor – handelt es sich um sogenannte „glandotrope Hormone“. Diese werden in einer kleinen, ganz ganz wichtige Hormondrüse in unserem Kopf (der Hypophyse) freigesetzt und dann über das Blut durch den Körper transportiert, bis sie an ihrem Ziel angekommen sind. Im Zusammenhang mit dem Zyklus der Frau wären das die Eierstöcke. Diese bekommen so quasi vom Gehirn das Signal, dass sie jetzt selbst als Hormondrüse wirken können. So kommt es zur Reifung von Follikeln, die dann Östrogen und Progesteron produzieren und aus denen letztendlich auch die Eizelle entsteht.

Nur der Vollständigkeit halber: Es existiert sogar noch eine Stufe vor der Freisetzung der glandotropen Hormone. Denn auch ihre Produktion wird durch „Freisetzungshormone“ bestimmt, die von einem weiteren Steuerungszentrum unseres Stoffwechsels ausgeschüttet werden – dem Hypothalamus. Das wird jetzt aber zu kompliziert…

Durch diese gestaffelte Wirkungsweise werden im Körper viele Rückkopplungsmechanismen eingebaut. Denn die im Blut kreisenden Hormone jeder einzelnen Stufe geben den verschiedenen Stationen Rückmeldung darüber, wie viele Hormone im Blut sind. So gibt es quasi ein Stopp-Signal, wenn registriert wird, dass genug Hormone vorhanden sind und die Freisetzung wird zunächst gehemmt. Dieser Mechanismus stellt auch die Grundlage für die Reifung der Eizelle und den Zyklus der Frau dar. Und letztendlich auch für die Wirkung der Pille.